Wer will ewiglich Jugend haben, der muss hin zum Arzte gehen. Spritzen hin und Spritzen her, Spachteln und polieren, dabei mit Garantie dreißig Lenze jünger im Glanz erstrahlen.
Gleich geht es dann so richtig rund mit Hyaluronsäure, Kollagen, Poly-L-Milchsäure , Plasma-Gel, Calcium-Hydroxylapatit, Silikon, Aptos-Fäden, Polymethylmethacrylat oder nur Hyaluronsäure mit Acrylhydrogel. Lasst die Kritiker schreien, Hauptsache wir erscheinen in Kunststoff bunt.
Ein Bauch voller Fett, keine Qual, wird abgesaugt. Hängebäckchen und Mundwinkel werden aufgepolstert. Unscheinbare Lippen werden mit der Spritze zum Hingucker der Saison.
Manches Weibe ärgert sich schon lange wegen eines unscheinbaren Vorbaus und so wird ganz schnell, gerichtet und aufgerüstet. Dank Silikon werden wahre Kunstwerke vollbracht. So entsteht aus einem Mauerblümchen, einem hässlichen Entchen in kurzer Zeit ein Männertraum. Für manchen Zeitgenossen kann sich aber dieser Umstand auch zum Alptraum entwickeln.
Was gibt es hier noch groß zu klagen, die Schönheitschirurgie macht alle Träume wahr. Geld spielt dabei keine Rolle.
Einzig und allein herrscht hier nur die Qual der Wahl, welche Träume in Erfüllung gehen. Die Gesellschaft dankt es gern, neues Ansehen, haufenweise Verehrer und vielleicht wird auch jetzt der Traum vom Millionär oder der Millionärin in Erfüllung gehen.
Insofern sind die Faltenfüller jetzt der wahre Knüller. Der letzte Schrei nach dem Heer der Köche kommen jetzt die originellsten Modernisierer an Menschenfassaden auf die Mattscheiben dieser Welt.
Es sei den Kunstobjekten vergönnt, demnächst sind Schönheitsoperationen sogar als Renovierungsarbeiten voll von der Steuer absetzbar unter dem Begriff Werbungskosten. Einziger Wermutstropfen, im Todesfall muss mit einer Sonderentsorgungsabgabe für nicht bzw. schwer abbaubare Substanzen gerechnet werden.
Was soll es, diesen Obolus können dann die lieben Erben bezahlen.
© Bernard Bonvivant
Mittwoch, 10. Juni 2009
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